Im Kindergarten "Pummellütt"
Es war einmal ein Land, das war so winzig, dass es auf keiner Landkarte zu finden war. Dieses Land hieß Pummelland und war trotzdem ein richtiges Land. In ihm wohnten drollige kleine, rundliche Menschlein – die Pummelaner. Der König von Pummelland, Seine Pummellenz, begleitete jeden Morgen seine Kinder – Prinzessin Pummelinchen und Prinz Pummelino – zu den Palasttoren. Diese marschierten alsdann frohen Mutes in Begleitung ihrer Kinderfrau zum Kindergarten. Und wenn die Kinder anderswo auf der Welt gar nicht gerne in den Kindergarten gingen und vielleicht sogar auf dem Weg dorthin plärrten und bockig waren, so träumten in Pummelland alle Kinder davon, im Kindergarten zu sein. Es war nämlich so, dass der König seine Kinder so lieb hatte, dass er, als es an der Zeit war, sie zu erziehen, folgenden Befehl erließ:
"Im Namen des Königs!
Vom heutigen Tage an müssen alle Wünsche der Kinder im Kindergarten 'Pummellütt' unverzüglich erfüllt werden. Wer meinem Befehl nicht Folge leistet, wird hingerichtet."
Nach einigem Nachdenken fügte er noch hinzu "unverzüglich".
Die kleine Prinzessin wusste nicht, was das Wort "unverzüglich" bedeutet. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da sie gerade erst begonnen hatte, silbenweise das Lesen zu lernen. Als aber die alte Kinderfrau Fräulein Pummelmeier das Wort vernahm, entgegnete sie, dass sie um keinen Preis in diesem Kindergarten arbeiten wolle. Das muss wohl bedeuten, dachte die kleine Prinzessin, dass das Wort "unverzüglich" sehr wichtig und entscheidend sein muss. Hatte nicht die Kinderfrau gesagt, dass die Erziehung von kleinen Prinzessinnen und Prinzen eine sehr wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe sei?
Der Hund Pusso lief neben der Prinzessin her und wedelte munter mit dem Schwanz. Er war klein und rundlich und hatte winzige, weiche Tatzen. Als die Kinderfrau, die Kinder und der Hund am Eingang des Kindergartens "Pummellütt" angekommen waren, hörte man von drinnen heraus bereits die lauten Rufe der älteren Zöglinge:
"Wir wollen Coca-Cola, Coca-Cola!"
Sie verlangten von den Erziehern, dass man ihnen die süße Limonade zum Frühstück gebe. Irgendwo von weiter oben hörte man die lärmenden Stimmen der Kinder aus der Mittleren Gruppe: